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Veröffentlicht: Samstag, 29. Januar 2011 11:26
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Geschrieben von H. Baig
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Meine ersten Monate als Roland Berger - Stipendiatin
Ende letzten Schuljahres habe ich mich auf Anregung meines Klassenlehrers bei der Roland Berger Stiftung beworben. Die Stiftung fördert mit ihrem Stipendienprogramm „Fair Talent“, welches von der Deutschen Bank ermöglicht wird, begabte Kinder ab dem Grundschulalter, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Meine Schule hatte meine Bewerbung mit ihrer Beurteilung unterstützt und ich hatte mich in einem Aufsatz der Stiftung schriftlich vorgestellt. Die Auswahlrunde fand im Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar statt.
Ich hatte ein sehr interessantes, witziges Gespräch mit dem Präsidenten des Landesarbeitsgerichtes und einer Frau aus dem Thüringer Bildungsministerium.
Seit Anfang dieses Schuljahres gehöre ich zu den 50 Stipendiaten, die in Thüringen in die Stiftung aufgenommen wurden. Hier aus der Nähe sind wir vier Kinder aus dem Altenburger Land im Alter zwischen 10 und 12 Jahren und noch einige aus Gera.
Die Stipendiaten aus Thüringen sind meistens Kinder mit nur einem Elternteil, aus kinderreichen Familien oder Kinder, die aus einem anderen Land eingewandert sind. Wir haben alle in der Schule gute bis sehr gute Noten und nehmen auch in Vereinen an kulturellen und sportlichen oder wissenschaftlichen Veranstaltungen teil, ich zum Beispiel an den Altenburger Prinzenraub- Festspielen.
Bei dem feierlichen Festakt in Frankfurt am Main, an dem lauter wichtige Leute aus Ministerien und aus der Wirtschaft teilnahmen, lernte ich auch viele Stipendiaten aus Sachsen und Hessen kennen. In Berlin, Bayern und Nordrhein Westfalen wurde dieses Projekt unter dem Namen "Fit für Verantwortung" schon ein Jahr früher gestartet.
Die Stiftung veranstaltet für uns „Fair Talent“-Stipendiaten regelmäßig Seminare und Ferienworkshops. Ich selbst habe auch schon an vielen teilgenommen:
- am Kennenlernwochenende, bei dem ich die anderen Kinder und Jugendlichen kennengelernt und viel neue Freunde gefunden habe,
- am Seminar „Konflikttraining“ bei dem man lernte, wie man sich vor Streitigkeiten schützen kann,
- einem Hörspielseminar, bei dem wir in einer Redaktion waren und am Vorbild von Goethes „Zauberlehrling“ ein eigenes Hörspiel entwickelt haben.
Es stehen uns dieses Jahr noch viele interessante Sachen bevor, zum Beispiel ein Besuch bei der Ministerpräsidentin, ein Etikette-Seminar, der Besuch der Imaginata in Jena, etwas über Produktion von Trickfilmen und noch viele andere Themen.
Toll ist, dass der Staatssekretär Herr Professor Doktor Merten, der in Frankfurt am Main den Thüringer Kultusminister vertreten hat, immer mal vorbeischaut und sich von uns unsere Projekte erklären lässt.
Außerdem werden wir uns im April in Berlin das Musical „Der Zauberer von Oss“ ansehen, das die Berliner, NRW- und Bayerischen Stipendiaten letztes Jahr einstudiert haben. Wir selbst beginnen dieses Jahr mit den Proben für ein Stück, das wir 2012 in der Semperoper in Dresden aufführen werden.
Für jeden Stipendiaten wird jedes Jahr ein individueller Förderplan erstellt, in dem es auch darum geht, was wir besonders gerne machen wollen, zum Beispiel eine Musikschule besuchen oder an Sportkursen teilnehmen und wie das zu unterstützen ist.
Außerdem soll jeder Stipendiat einen eigenen Mentor oder eine Mentorin bekommen, so etwas Ähnliches wie einen Paten, mit dem man zum Beispiel Ausflüge ins Theater oder Museum unternimmt. Das ist ehrenamtlich und die Kosten dafür übernimmt die Stiftung. Die Kinder und Jugendlichen aus Erfurt und Jena haben meistens schon einen Mentor, für uns Kinder im Altenburger Land müssen noch Mentoren gefunden werden.
Ich habe in den letzten Monaten schon viel erlebt und dazugelernt und finde es super cool, dass ich in die Stiftung aufgenommen wurde.
Halima Baig, Klasse 6b,
Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium
Europaschule Meuselwitz