Europaschule

In Meuselwitz und zugleich in Japan – Videokonferenzen machen vieles möglich!

Am 14.12.21 war es für mich keine Mühe, noch früher aufzustehen als sonst: bereits um 4 Uhr morgens klingelte der Wecker. Doch die Vorfreude trieb mich aus dem Bett: Meine Freundin Kim Mawer, die an der kaiserlichen Universität Osaka (Handai), Japan, den internationalen Kurs „Globale Fragen in der Bildung“ unterrichtet, hatte mich gebeten, als Gastdozentin von meinen Erfahrungen als Lehrerin in Zeiten der Pandemie zu berichten. Somit trat ich kurz nach 5 Uhr dem Zoom-Meeting bei, um 5.30 deutscher Zeit, aber 13.30 japanischer Zeit, begann der englischsprachige Kurs. Aufgrund der Pandemie schalten sich dort die Studenten momentan per Videokonferenz dem Unterricht zu.


Zunächst stellte ich in einer halben Stunde mithilfe einer PowerPoint mich selbst, unsere Schule und meine Erfahrungen vor. Dabei beleuchtete ich unter anderem unsere technische Ausstattung, den Erfahrungszuwachs und etliche Vorteile, die sich mir beispielsweise aus der Arbeit mit der Schulcloud bieten, sowie Probleme bei Schülern und im Schulalltag, die ich beobachtet hatte. In der anschließenden Diskussions- und Fragerunde freute ich mich über das Interesse und die rege Beteiligung. Gerade durch Rückfragen, in denen auch Erfahrungen aus anderen Ländern einflossen, erkannte ich wieder einmal, dass bei allen kulturellen Unterschieden die menschlichen Grundprobleme doch dieselben sind. So fanden neben den bereits erwähnten Punkten sowohl Arbeitseinsatz bei der Vorbereitung für Online- und Hybridunterricht Interesse, als auch die psychischen Auswirkungen des langen Lockdowns auf die Schüler.
In meinen Augen hatte sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt und auch meine Zuhörer geizten nicht mit Dank.

Myriam Nützel